Das Coachella Festival ist in dem Social Media Zeitalter eins der „place to be“ in Kalifornien. Allerdings geht es hierbei weniger um die Musik, sondern mehr um das Sehen und Gesehen werden.
Das Coachella Festival findet seit 1999 jährlich in Coachella Valley in Kalifornien statt. Seit 2012 wird das gesamte Wochenendprogramm am darauffolgenden Wochenende wiederholt.
Die Musikrichtungen, die dort gespielt werden, bestehen aus Alternative, Rock, Hip-Hop und elektronischer Musik.
25.000 Besucher versammelten sich 1999 auf dem Coachella Festival. 2017 waren es sogar 200000 feierfreudige Menschen.
Das Coachella ist in Social Media Kreisen bekannt für seine bunten Hippie-Outfits. Oft sieht man Details wie Fransen, Blumen, aber auch verschiedene unterschiedliche Prints, wie Ethnomuster. Auch Kopfbedeckungen wie Blumenkränze, Hüte etc. sind häufig zu sehen. Auch viel Schmuck in Kombination mit viel Haut, also transparenten Stoffen etc. ist ein großer Trend gewesen. Allgemein sind viele unterschiedliche Materialien dort zu finden wie Leder, Lack, Seide, Strick, Spitze oder Gehäkeltes.
Ich habe mich allerdings gefragt, wie kam es zu diesem Festival Trend?
Das erste Festival fand am 15. bis 17. August 1969, zur Zeit der gespaltenen USA im Vietnamkrieg, im Staat New York statt und wurde das Woodstock Festival genannt.
Das Festival hat die gegenkulturelle Jugendbewegung verkörpert und somit entstand diese Hippiekultur. Seitdem hat sich dieser „Bohemian“ Look, also Hippie-Kleidung für Festivals weiter durchgesetzt. Oftmals stellten Hippies eine Bohème dar- daher der abgeleitete Begriff: Boho, Bohemian.
Damals hatte diese Hippiebewegung einen Sinn, und zwar haben Jugendliche mit Hilfe von Kleidung gegen den Krieg und die Regierung der Vereinigten Staaten demonstriert. Heute wird dieser Hippie-Look eher als Statement und Trend getragen, wobei der eigentliche Grund für diesen Kleidungsstil vergessen wird.
Die Besucher werden durch Stars und Blogger beeinflusst, weswegen Festivals zum Trend und „in“ werden.
Das Festival wird aber auch für Werbezwecke genutzt. Personen des öffentlichen Lebens werden bezahlt, um sich dort zu zeigen, um Produkte wie hauptsächlich Mode anzupreisen.
H&M bringt sogar jedes Jahr eine eigene Modelinie heraus, die Coachella Edition genannt wird.
Aber warum sind eigentlich so viele Modefirmen Sponsoren?
Bei dem Coachella Festival geht es hauptsächlich um Sehen und Gesehen werden: vor Ort aber auch vor allem in den sozialen Netzwerken.
Fashion Brands investieren sehr viel Geld um Fashion Blogger in die Wüste zu schicken, damit sie dort ihre Kleidung präsentieren.
H&M hat auch einen Pop Up Store vor Ort, in dem man die Mode kaufen kann, die es dann erst einige Wochen später weltweit in den Stores zu kaufen gibt. Das Festival soll hier zum Trendbeschleuniger werden.
Das Coachella ist in den letzen Jahren zu einem Statussymbol der Millenials geworden. Vor Ort geht es darum, sich zu fotografieren, in Szene zu setzten und anschließend zu posten und zu taggen. Das Festival hat eine Reichweite von alleine 240 Millionen Kontakten in der ersten Woche.
Coachella hat 450k Abonnenten auf youtube, 930k Follower auf Instagram und 3 Millionen Beiträge unter dem Hashtag #Coachella.
Allerdings hat dieses Festival meiner Meinung nach auf viele Schattenseiten. Der musikalische Aspekt wird hierbei vernachlässigt oder komplett vergessen. Die Besucher kommen nicht wegen der Musik, sondern nur wegen der Stars und der Mode. Und der Sinn ist viel mehr Werbezweck als der eigentliche Spaßfaktor. Auch ist das Festival sehr kommerziell und somit auch sehr teuer. Eine Karte kostet um die 500 $.