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Mode ist Kunst. Balenciaga, l’œuvre au noir

 

Zwischen Mode und Kunst besteht heute eine offensichtlichere Verbindung, als es jemals in der Vergangenheit der Fall war. Zweifellos sind viele große Designer als Künstler zu bezeichnen. Anstatt Ton, Farbe und Leinwand wird stattdessen das Medium Stoff genutzt. Beispielsweise kann man das Malen eines Selbstportraits mit dem Akt des Einkleidens vergleichen, indem eine Rolle angenommen wird und der Aspekt des eigenen Charakters in den Vorschein treten und ausgelotet werden soll. 

 

 

 

 

 

Die Ausstellung “Balenciaga, l’œuvre au noir“ zeigte im Musée Bourdelle in Paris vom 8. März bis zum 16. Juli 2017 hauptsächlich schwarze Entwürfe des Modeschöpfers Cristobal Balenciaga. Die Farbe Schwarz hat dabei eine größere Bedeutung und geht auf seine spanischen Wurzeln zurück, und die Tradition der Spanischen Folklore, welche Balenciaga während seiner gesamten Zeit als Couturer seines Modehauses inspirierte. Für ihn war Schwarz schon immer eine lebendige Farbe, die mit Lichterspiel entweder matt, glänzend, transparent oder dramatisch und prunkvoll wirken konnte.

Während der erste Ausstellungsraum hell gehalten war, und die Kleidungsstücke Balenciaga´s, sowie einige seiner Zeichnungen und Schnittmuster im Tageslicht zwischen unterschiedlichen Kunstwerken und Sulpturen betrachtet werden konnten, war der zweite Raum finster gestaltet mit grauen Wänden, dunklem Boden und gedämmtem Licht, welches die Kleider im einzelnen beleuchtete und damit die Konturen und Faltungen der Schöpfungen noch weiter hervorhob. In schwarzen Nischen würde man erwarten, dass die Kleider durch den fehlenden Kontrast nicht genug im Vordergrund stehen oder sogar verschwindet, aber der gleichfarbige Hintergrund lässt die Details der Roben noch besser erkennen. Zwischen den bronzenen Skulpturen von Antoine Bourdelle und den tiefschwarzen Kleidern Balenciaga´s entstand eine dramatische Magie. Die zarten Kleidungsstücke und die rauen Skulpturen ergänzten sich in der dunklen Atmosphäre, die der Raum bot, in einer perfekten Weise, sodass Balenciaga´s Schöpfungen in den Rang eines Kunstwerks erhoben wurden, ohne den dortigen Werken nachzustehen.

Diese Präsentation von Mode und Kunst zeigt ein Zusammenspiel, welches in der heutigen Zeit oft angewandt wird. Die Verschmelzung der beiden Sphären ist also ein wichtiger Bestandteil und das bedeutet, dass in der Modewelt die Kunst nicht nur als Inspirationsquelle genutzt wird, sondern auch einen Schauplatz bietet, um Mode (sobald sie es verdient), als etwas langlebiges und schätzenswertes auszustellen.

Fotos: Nina Wetzl, Katrin Meyer im Musée Bourdelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tattoos – Kunst oder versteckte Sprache? – Teil 2

 

Die Systematisierung der (hier: postsowjetischen) Tätowierungen ist vielfältig. Neben religiösen, poetischen und historischen Tätowierungen existieren auch politische oder pornographische Tattoos. Die populärste Stelle für das Anbringen bleibt die Brust. Auf ihr werden entkleidete Frauen, Kathedralen, Antlitze von Heiligen oder biblisch handelnden Personen, Schädel, Tiere (u.a. Tiger und Löwen), Teufel, Grabkreuze, die Kreuzigung, Porträts der Anführer, Vögel, Spinnen, Ritter und Gladiatoren dargestellt. Weiterlesen

Tattoos – Kunst oder versteckte Sprache? – Teil 1

 

Quelle (Zugriff: 26.03.2017): http://monk.com.ua/images/articles/kriminalnie-tatuirovki-sovetskogo-period_1.jpg

Schon als kleines Kind wurde mir eindringlich erklärt, dass tätowierte Menschen, egal mit welchem Tattoo, gefährlich sein können, weil sie zur kriminellen Welt gehören können. Ob in Gesprächen zwischen Erwachsenen oder in TV-Sendungen, fast immer wenn Täter gesucht wurden, wurden auch seine Tattoos erwähnt.

In den Zeiten der UdSSR wurde die Anwesenheit jeglicher Körperbilder von Jung und Alt mit Kriminalität assoziiert, Weiterlesen