Eco Messe

Ökologie und Mode – passt das überhaupt zusammen?

Teil 2

Eine wirkliche Alternative zu der üblichen Wegwerfmode, ein schöner Gedanke. Die Arbeitsbedingungen und Produktionsdetails bekannter Ketten, waren in den letzten Jahren einige Male in den Schlagzeilen. Welchen Preis wir für sehr günstige, trendige Kleidung wirklich bezahlen, ist also im Gespräch. Doch wie schnell kommt diese Diskussion in unserer tatsächlichen Kaufentscheidung an und wie attraktiv sind die Alternativen?

Fast jede/r kann sich vorstellen, mal ein Stück mit dem Label eco-fashion zu kaufen, doch geht es um den Großteil unseres Kleiderschranks oder um die Idee durchdachter und nachhaltiger zu kaufen, wird es vor allem bei der Jugend schwierig. Auffällig ist, dass sich die meisten Labels im greenshowroom in erster Linie mit Nachhaltigkeit und Wert eines Kleidungsstücks beschäftigen und sich das in der Designentscheidung klar bemerkbar macht. Die Styles sind klassisch oder basic und gut kombinierbar, aber für viele vielleicht auch etwas langweilig. Die Qualität des Materials und die Zeitlosigkeit von Details und Schnitt stehen im Vordergrund. Die Idee ist, weniger Teile zu kaufen und diese möglichst lange zu besitzen. Für den Käufer bedeutet das auch, dass 1 Teil in etwa soviel kostet, wie drei Stück in einer Modekette. Doch gerade Jugendliche wollen sich ständig neu erfinden, erleben Shoppen als Hobby und sind verführt, auf neue Blogbeiträge oder wöchentlich erscheinende Zeitschriften mit einer Kaufentscheidung zu reagieren. An welche Zielgruppe richten sich also die Brands im greenshowroom?

Im Bereich Craft sind vor allem Stoffe und Accessoires zu finden. Es gibt ein breites Angebot an Schuhen und Taschen, mit viel Handwerkskunst und Innovation gefertigt. Das vegane Schuh-Label Nae überrascht mit sehr ansprechenden und eleganten Designs aus Ananas, PET und Kork. Ihr Angebot und Designkonzept wirkt vielversprechend und kreativ. Ein Erlebnis aus Optik, Haptik und glänzendem Style.

Das Segment Individual zeigt uns Firmen wie Tranquillo, deren Konzept neben der Funktion von Mode, der Ausdruck einer Lebenseinstellung ist. Sie stehen dafür „die Dinge im Leben etwas gelassener zu nehmen und Aufgaben nachhaltig anzugehen“. Ihre Stores haben eine große Bandbreite an Produkten, von Kleidung über Heimtextilien, zu Geschirr und auch allerlei Kleinigkeiten. Man fühlt sich als bewusst kaufender Kunde von einer achtsamen Haltung eingehüllt. Hier werden Kunden glücklich, die Entschleunigung suchen und das auch in allen Lebensbereichen nach außen kommunizieren möchten. Man fühlt sich romantisiert und friedvoll, zumindest während des Einkaufserlebnisses, doch kaum das richtige für eine leidenschaftliche Fashionista.

Zum Schluss Kids, der kleinste Teil im greenshowroom. Dort zeigt sich Disana, eine bekannte und bereits sehr etablierte Marke für ökologische Kinderkleidung, Stoffwindeln und Heimtextilien. In fast jedem größeren Online-shop für Babyartikel, lässt sich mittlerweile einiges von Disana finden. Sie arbeiten mit Naturfasern und möglichst naturbelassenen Stoffen und setzen auf die Produktion in Deutschland. Die Babykleidung, vor allem aus Schurwolle, hat einen Vintage-Look, ist jedoch auch sehr praktisch. Die Verarbeitung macht die Kleidung schmutzabweisender, temperaturausgleichend und atmungsaktiv zugleich, was zB. selteneres Waschen möglich macht.

Am meisten angesprochen, im Angebot des greenshowroom, werden erfolgreiche Frauen und Männer über 35. Personen, die wissen möchten, was sie tragen, besondere Eigenschaften im Komfort und die Langlebigkeit der Produkte schätzen. Klassisch und doch einzigartig, ist hier die Botschaft. Außerdem finden sich weiter Angebote für Anhänger des bunten Öko-Looks, die diese Mode auch zur Kommunikation einer Einstellung nutzen und das Etikett „Öko“ nicht verstecken möchten. Die dritte Gruppe sind sicherlich Eltern ab 25, welche ihren Kindern möglichst schadstoffarme Produkte ermöglichen wollen und die Erziehung mehr auf nachhaltigen Werten als  auf der globalen Orientierung gründen. Der regelrechte Hype für Stoffwindeln in den letzten Jahren ist hier bezeichnend. Berlin hat den einzigen realen Laden für Stoffwindeln in Deutschland.

Wenn die Schmelzung der Pole als „fake news“ bezeichnet werden und die Hurricanes in der Karibik als eine Erfindung der Presse; bleibt nur zu hoffen, dass sich das globale Bewusstsein für Ökologie verändert. Schön, dass die Modewelt versucht am Ball zu bleiben. Doch ein wirklicher Wandel geschieht wohl erst, wenn auch die Jugend und der kleine Geldbeutel mit ins Boot geholt werden können. Die Kaufentscheidung dieser relevanten Gruppe, steht und fällt mit einem Wandel der Medien und einer Veränderung der transportierten Werte und Prioritäten.

Entspannender Blick nach draußen. Green-Show mit Wasseranschluss.

Quellen:

Bild: privat

Disana, Nae, Tranquillo, greenshowroom

Peter Lindbergh – FROM FASHION TO REALITY

Der weltbekannte Fotograf Peter Lindbergh gewährte dem Kurator Thierry- Maxime Loriot Zutritt zu seinen Archiven, um exklusives „behind the scenes“ – Material zu bekommen. Somit konnte eine wundervolle Ausstellung seiner Werke in der Hypo-Kunsthalle München zusammengestellt werden, die einen Einblick in seine Arbeitsweise erlaubt.

Zunächst etwas zu seiner Person:
Geboren in Lissa (heutiges Polen) am 23. November 1944, ist er mit Abstand einer der bedeutensten deutschen Modefotografen sowie Filmmacher der letzen drei Jahrzehnte. Sein Vater war ein einfacher Handelsvertreter für Süßigkeiten und seine Mutter war Hausfrau. Aufgewachsen in Duisburg mit zwei Geschwistern, arbeitete er nach seinem Schulabschluss als Schaufensterdekorateur bei den Kaufhausketten Karstadt und Horten. Mit 18 Jahren zog er nach Luzern und darauf nach Berlin. Er begab sich auf verschiedene Reisen, zum Beispiel nach Arles um sich von seinem großen Vorbild Vincent van Gogh inspirieren zu lassen. Außerdem reiste er zwei Jahre lang durch Spanien und Marokko. Nach Abschluss seines Studiums der freien Malerei an der Kunsthochschule in Krefeld, wandte er sich 1971 schließlich der Fotografie zu und begann für den bekannten Fotografen Hans Lux zu arbeiten.

Lindbergh ist sozusagen der Begründer des „Supermodel- Phaenomens“ der 1990er- Jahre. In der Ausstellung ist nicht nur das zu sehen, sondern auch etliche, nie veröffentlichte Requisiten, Polaroids, Kontakt- Abzüge, sowie private Briefe der Models, die er ablichtete.

Er war der erste Modefotograf, der seine Aufnahmen nutzte, um Geschichten zu erzählen. Inspiration fand und findet er in den unterschiedlichsten Bereichen. Zum Beispiel Sience- Fiction- Filmen, dem Filmset von Alfred Hitchcocks Klassiker „Die Vögel“ oder groben industriellen Gebäuden.

Er fotografiert fast immer in Schwarz-Weiß und er blickt seinen Models mit der Kamera in die Seele. Peter Lindbergh revolutionierte in den 80er-Jahren die Modefotografie. Er versuchte oft einfach nur einen flüchtigen Moment aufzunehmen und erschuf somit einen neuen Realismus in der Modefotografie. Er war der Erste, der die aussergewöhnlichen Charaktere der Supermodels Naomi, Kate, Linda, Cindy und Claudia in den Fokus setzte und nicht nur auf die Kleider fokussiert war.

-Charakter statt oberflächlicher Schönheit-

„Wie verrückt und unwirklich ist doch die Idee, alle Erfahrungen aus einem Gesicht zu eliminieren?!“

Peter Lindbergh versucht nicht irgendeinem modischen Lifestyle zu folgen und die Bilder mit Hilfe digitaler Programme zu verändern, sondern er möchte die Natürlichkeit der Schönheit erfassen und damit eine gewisse Individualität erschaffen.
Die ausdrucksstarken Porträts der letzten Jahrzehnte zeigen seine fantastische und einzigartige Arbeit.

Persönlich gefiel mir am Besten die Darstellung diverser Coverfotos in der Vogue, da er Abstand von den bislang üblichen, digital retouchierten, perfekt inszenierten face-shots nahm und stattdessen Charisma und Charakter der Models in den Vordergrund stellte.

Insgesamt war es eine wundervolle Erfahrung, diese Ausstellung zu besuchen und einen Einblick hinter die Kulissen von Lindberghs Arbeit zu erhalten. Mit nur sechs bis acht Räumen und einem relativ schlichten Design, kann man sich gut auf seine Werke konzentrieren und sich direkt in seine Welt fallen lassen.

Ein „must-see“ fuer alle Mode-, Fotografie- und Filmbegeisterten, oder generell jeden Menschen mit einem Sinn fuer Aesthetik.

Mode im Scheinwerferlicht – Part II

Gerade in dem Augenblick, wenn man im Saal sitzt und in die Atmosphäre der Show eintaucht, wird klar, dass Jean-Paul Gaultier nicht fürchtet, in seiner Schöpfung alle Stile zu vermischen. Die Einmaligkeit der Show und der Kostüme drückt sich auch darin aus, dass ungeachtet ihrer Neuheit, der Designer in der vorliegenden Kollektion durch Verwendung bestimmter Motive eindeutig erkennbar bleibt. So lassen sich Kostüme von vollständig tätowierten Menschen, kegelförmige Büstenhalter, die berühmte Farbzusammenstellung des Matrosenhemdes und der schottische Rock wieder finden. Bei der ausführlicheren Betrachtung der Kostüme wird auch deutlich, dass Jean-Paul Gaultier auch talentvoll mit optischen Täuschungen umgeht. Das heißt, jene Kostüme, die aus dem Zuschauerraum so wirken, als ob sie kaum etwas bedecken, sind in Wirklichkeit auf sehr hohem Niveau aus Latex in Hautfarben genäht. Zu solchen Kostümen gehören beispielsweise die Kleider der Tänzerinnen des französischen Cabarets oder die Kostüme mit Tätowierungen.

Arrested Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Sven Darmer | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:31 Uhr

Graffiti Woman Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Tobias Schwarz / AFP | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:36 Uhr

Jeans Man Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Sven Darmer | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:41 Uhr

Graffiti Meneuse Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Tobias Schwarz / AFP | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:47 Uhr

Midnight on Feather Reef Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Sven Darmer | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:56 Uhr

Girls Kickline Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Sven Darmer | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 01:13 Uhr

Dadurch hat der „große Provokateur“, wie ihn seine Kritiker nennen, wieder einmal bewiesen und der ganzen Welt gezeigt, dass er ein Genie ist. Das Genie, das keine Grenzen und keine Angst vor Experimenten hat und sich dabei selbst treu bleibt.

Aber Gaultier ist nicht der einzige Designer unserer Zeit, der gleichzeitig kommerzielle und Bühnenmode schafft. Ein solcher Designer ist auch der russische Modeschöpfer Valentin Yudashkin (1963), der nach seiner Vorführung der Kollektion „Fabergé“ 1991 in Paris berühmt wurde. In der Periode nach dem Zerfall der Sowjetunion schuf Valentin Kostüme sowohl für die Bühne wie auch für die führenden Stars der russischen Showbranche. Schon seit einigen Jahren erfreut der russische Designer seine Fans mit ihm gewidmeten Konzerten, an denen die Sterne der russischen Showbranche teilnehmen und seine neuen Kollektionen demonstrieren.

So kann man mit voller Überzeugung sagen, dass das Design der Kleidung und die Mode als selbständige Erscheinung, ein Gebiet sind, welches in seiner Verbreitung und in seinen Einflussfeldern nicht beschränkt ist, aber gleichzeitig auf uns alle Einfluss hat. Die Mode zeigt sich überall und herrscht auf jeglichem Niveau vor. Angefangen bei den Vorführungen des Couturiers auf den Laufstegen der Welt bis hin zu der Grande Show im Friedrichstadt-Palast.

Wenn man die „THE ONE Grand Show“ näher kennen lernen möchte, so kann man dies unter folgendem Link tun:

https://www.youtube.com/watch?v=DT8L0BR9vQk

Quellen:

https://www.jeanpaulgaultier.com/en-us/le-createur/

https://www.vogue.com/fashion-shows/spring-2017-couture/jean-paul-gaultier

https://www.vogue.ru/fashion/news/l_enfant_terrible_zhanu_polyu_gote_65_let/

http://www.vogue.com.au/fashion/news/10+things+to+know+about+jean+paul+gaultier,38618

https://www.palast.berlin/show/the-one-grand-show/

https://www.berlin.de/tickets/suche/detail.php?id=1257349

https://ria.ru/weekend_style/20131014/969826296.html

http://newsarmenia.am/news/culture/culture-20131014-42957586/

https://de.rbth.com/lifestyle/2013/10/24/judaschkin_zar_der_modewelt_26529

https://www.youtube.com/watch?v=H2XkfMtkrew

Bilder mit freundlicher Genehmigung durch Friedrichstadt-Palast Berlin.

Mode im Scheinwerferlicht – Part I

Mode ist ein untrennbarer Bestandteil unseres Lebens und stellt das Märchenhafte der Welt dar, in das viele Frauen gerne eintauchen. Was für ein Vergnügen es ist nach einem langen Arbeitstag mit einer Tasse Kaffee und einer Kuscheldecke in die Welt der glänzenden Seiten einzutauchen. Jede Modebegeisterte weiß, dass die Welt der Mode zwei Mal im Jahr ihre Tore für die Öffentlichkeit weit öffnet und das Publikum dazu einläd ein untrennbarer Bestandteil der Show im Scheinwerferlicht, unter dem Namen „Fashion Week“ zu werden. Es ist die „Fashion Week“, die uns mit neuen jungen und vielversprechenden Designern bekannt macht und es ist die „Fashion Week“, in der man sich den Ikonen der Modebranche auf Weltniveau, wie Chanel, Gucci, Prada, Dolce&Gabanna, Dior u.v.a. näher fühlen kann. Um aber der Mode folgen zu können und im Trend der letzten Neuheiten von Heute zu sein, ist es unabdingbar in den ersten Reihen der Modeshows zu sitzen. In unserem alltäglichen Leben gibt es auch andere hervorragende Möglichkeiten, die Welt des Designs unmittelbar zu berühren, einen Augenblick lang ein Teil dieser geheimnisvollen und märchenhaften Welt zu werden und in ihre Atmosphäre für einige Stunden einzutauchen. Eine solche Möglichkeit stellen die Musicals oder die Grand-Shows dar. Ein untrennbarer Bestandteil dieser Shows sind die Kostüme. Eine solche Show, die aktuell im Friedrichstadt-Palast gezeigt wird, ist “THE ONE Grand Show“. Das Besondere dieser Vorstellung sind nicht nur die professionell vorbereiteten Schauspieler, sondern auch, dass alle Kostüme vom genialen und selbstbewussten Stern der weltweiten Mode, dem Modeschöpfer Jean-Paul Gaultier geschaffen wurden.

Friedrichstadt-Palast

Jean Paul Gaultier | Foto: Peter Lindbergh | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:10 Uhr

Jean-Paul Gaultier wurde 1952 in einem Vorort von Paris geboren und interessierte sich schon als kleines Kind für die Mode. Man kann sagen, dass der unkonventionelle Designer die ersten Schritte zu einer professionellen Karriere und zum Erfolg in der Welt der Mode mit 18 Jahren im Modehaus von Pierre Cardin machte. Einen Abschluss seiner Berufsausbildung hat Jean-Paul Gaultier dabei nie gemacht.

Jean-Paul Gaultier kreiert Mode nicht nur in einem weiten Sinn, sondern arbeitet auch mit Vergnügen mit den Stars der Showbranche. Dabei zählen zu seinen bekannten Kunden Madonna, Johnny Hallyday und Kylie Minogue. Es war auch Jean-Paul Gaultier, der für Madonnas Blond Ambition World Tour“ 1990 die Kostüme schuf, wie auch den berühmten kegelförmigen Büstenhalter. Darüber hinaus kann man die Arbeiten des Designers in Filmen wie „das fünfte Element“ von Luc Besson, Peter Greenaways „Der Koch, der Dieb, seine Frau und ihr Liebhaber“, „Kika“ von Pedro Almodóvars und Jean-Pierre Jeunets Stadt der verlorenen Kinder“ sehen.

Aber ungeachtet der vielen Kunden aus der Showbranche, träumte der Designer nach eigener Aussage immer davon, eine Kollektion für die Revue-Show zu schaffen. Dieser Traum hat sich 2016 in Berlin verwirklicht. Für „THE ONE Grand Show“ hat der französische Modemacher 500 Kostüme geschaffen. So kann man neben quietschbunten Federschmuck-Roben und klassischem Gaultier-Matrosenlook, SadoMaso-, Lack- und Lederoutfits, Korsetts, Krinolinen und Männer in rotkarierten Schottenröcken, die Gaultier einst aktuell gemacht hatte,  auch „Glamour-Punks“ und „Lederschwule“ auf der Bühne des Friedrichstadt-Palastes sehen.

Opening 1 Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Sven Darmer | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:21 Uhr

Opening 2 Kostüme von Jean Paul Gaultier | Foto: Tobias Schwarz / AFP | Quelle: https://www.palast.berlin/info/pressebereich/bildmaterial-logos/ | Letzter Zugriff: 04.10.2017, 00:25 Uhr

 

Quellen:

https://www.jeanpaulgaultier.com/en-us/le-createur/

https://www.vogue.com/fashion-shows/spring-2017-couture/jean-paul-gaultier

https://www.vogue.ru/fashion/news/l_enfant_terrible_zhanu_polyu_gote_65_let/

http://www.vogue.com.au/fashion/news/10+things+to+know+about+jean+paul+gaultier,38618

https://www.palast.berlin/show/the-one-grand-show/

https://www.youtube.com/watch?v=H2XkfMtkrew

https://www.berlin.de/tickets/suche/detail.php?id=1257349

Bilder mit freundlicher Genehmigung des Friedrichstadt-Palast Berlin.

Eco-Fashion

Ökologie und Mode – passt das überhaupt zusammen?

Teil 1

Ökologisch und fair produzierte Mode – das Thema der Eco-Fashion-Messe während der Fashion Week Berlin. Im Juli 2017 fand der „greenshowroom“ in neuer Location im Funkhaus Berlin statt; ein Areal, das sich nicht verstecken muss. Im Grünen direkt an der Spree, gibt es einige Möglichkeiten zu verweilen und die Natur zu bewundern, deren Zerstörung man verhindern möchte.

Hören wir „Recyling“, denken wir automatisch an schmutzige Wertstoffbehälter und an die bekannten Kleidercontainer wohltätiger Organisationen. Dort entsorgen wir unseren Hausmüll und unsere noch intakten, aber unmodernen Kleidungsstücke. Hier landet also genau das, was wir partout nicht mehr behalten oder tragen wollen.

Dass es auch anders geht, zeigt der greenshowroom. Dort zeigen Labels, was aus Recycling, Upcycling entstehen kann und was neue Rohstoffe können. Aber auch fairer Handel und Nachhaltigkeit sind Thema.

Eingeteilt in 6 Segmente bietet die Messe einen vielfältigen Überblick über die verschiedenen Ausprägungen von eco-fashion. Wer mit der Erwartungshaltung von einem typischen Öko-Look die Halle betritt, wird überrascht.

In den Segmenten greenshowroom, moderncasual, urbanvibe, craft, kids und individual findet jeder mindestens ein Brand, das fasziniert und neugierig macht. Besonders die Haptik hinterlässt den Besucher erstaunt. In der Erwartungshaltung auf sperrige Materialien zu treffen, gab es viele sehr angenehme und neue Tasterlebnisse zu entdecken.

Im Bereich greenshowroom zeigen Aussteller Contemporary- und High-Fashion, avantgardististisches Design. Benu Berlin zeigt tragbare Kunstwerke –  „Street Couture“. Durch aufwendige Materialmanipulationen erfährt man den Wert der Handwerkskunst. Es werden junge, moderne und sehr kreative Einzelstücke aus upgecycelten Jeans gezeigt. An jedem einzelnen Teil gibt es viel zu entdecken und mit Sicherheit würde keines jemals wieder in der Altkleidersammlung landen.

Moderncasual zeigt klare, langlebige Casual- und Businessmode. Das Brand Lavandera zeigt zeitlose, harmonische Kleidung mit dem Ziel zur Langlebigkeit. Die Hauptthemen sind sustainability und die Rechte der Arbeiter. Das Design ist entwickelt, um möglichst wenig Verschnitt zu produzieren. Man kann sich gut vorstellen, eines dieser Stücke zum lebenslangen Basic-Begleiter zu erklären.

Urbanvibe stellt progressive Denim- und Streetwear vor. Das Brand Dedicated verbindet ecofashion mit einem frischen, bequemen Streetlook. Praktisch und witzig könnten Styles wie dieser üblichen Marken den Rang streitig machen. Sie setzen auf Beanies und Windbreaker aus PET-Flaschen, coole Shirts aus organic cotton und faire Arbeitsbedingungen.

Gerade beim Upcycling sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Mit fundiertem Können und der Liebe zum Detail entsteht Einzigartiges mit dem Fokus auf einem zeitlosen Wow-Effekt. Nicht nur Müll zu produzieren, sondern auch mal etwas mit Geschichte zu benutzen, findet immer mehr Anklang. Es wird wohl Zeit das staubige Images eines ökologischen Ansatzes ebenfalls zu recyceln.

Blick auf den greenshowroom Juli 2017

Quellen:

Bild: privat

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