Wer kennt es nicht? Man probiert zwei Stunden lang die schönsten Kleider im Geschäft an und läuft trotzdem mit leeren Händen aus dem Laden.
Der Albtraum jeder shoppingliebenden Frau. Soviel Zeit hätte sie verloren, hört man sie sagen und sich darüber ärgern, dass sie nichts Passendes finden konnte. Was einem gut steht kann man nur dann erst sagen, nachdem man es anprobiert hat. Für viele bedeutet das Spaß, für andere ist es aber mühsam und ärgerlich.
Die Onlineshops haben für genau diese Kunden die passende Neuerscheinung: die virtuelle Umkleidekabine. Die Shops: House of Holland, Hugo Boss und Rhone bieten ihren Kunden das virtuelle Anprobieren der Kleidungsstücke mit Hilfe der Avatare der Hersteller fits.me und metail.com an.
Diese Anwendung wird von den neugierigen Kunden verwendet, um die perfekte Passform für sich zu finden. Dafür gibt man die eigenen Daten an, wie Alter, Größe und bestimmte Körpermaße, dann fertigt das Programm eine identische virtuelle Figur von einem selbst an. Die ausprobierten Größen werden dann von der Anwendung kommentiert, indem sie Notiz darüber macht, wie das Kleidungsstück an der Brust, Taille und Hüfte sitzt. Anhand der gesammelten Daten sollte der Kunde dann in der Lage sein, die passende Größe für sich zu finden.
Die virtuelle Umkleidekabine ist eine Robotertechnik, bei der „männliche“ und „weibliche“ Roboter jede erdenkliche Körperform simulieren können. Diese Roboter werden mit den Kleidungsstücken in unterschiedlichen Größen eingekleidet und simulieren dann alle erdenklichen Körpermaße. Von jedem Kleidungsstück an jeder Figur wird ein Foto gemacht und dieses in einer Datenbank gespeichert, sodass die Angaben der Kunden durch diese Datenbank ausgewertet werden und die perfekte Passform herausgefiltert werden kann. Dieser Prozess ist sehr aufwändig und kostet aktuell bei fits.me 4000€ im Monat. Ob sich diese Methode für das Unternehmen bewährt, wird sich noch zeigen.
Die Meinungen spalten sich bei der Frage: Was ist der Kunde bereit beizutragen? Für viele wird diese virtuelle Avataranprobe ein Spaß sein, für andere aber ist es zu aufwändig die eigene Körpermaße abzumessen, nachdem man sich es gerade auf der Couch bequem gemacht hat.
Eins ist jedoch klar, nicht nur soll der Kunde davon profitieren, sondern vor allem der Verkäufer. Die guten Versand- und Retourenkonditionen in Deutschland erlauben es dem Käufer vieles kostenlos zurückzuschicken und der Onlineshop bleibt dann auf den gesamten Versandkosten sitzen, ohne dabei seine Ware verkauft zu haben.
Es ist noch ein weiter Weg das Online-Shopping unter weite Teile der Bevölkerung zu verbreiten und die Fragen, welche Vor- und Nachteile das bringt, häufen sich an.
Können dann unsere lokalen Geschäfte schließen? Wird die Arbeitslosenquote steigen? Kapseln wir uns dann einzeln ab und der Kontakt zu den Mitmenschen wird verringert? Dies sind nur ein paar der Sorgen der Bevölkerung, doch fortschreitende technologischen Erfindungen sind kaum zu bremsen.
Lassen wir uns doch einfach mal überraschen!
Quellen:
https://www.onlinehaendler-news.de/handel/internationales/17431-virtuelle-umkleidekabine-rakuten-fits-me.html
https://www.onlinehaendler-news.de/e-commerce-tipp/2458-features-im-fokus-fits-me-virtuelle-fitting-room.html
https://metail.com/
http://www.hugoboss.com/ch/de/mehrlagiges-regular-fit-kurzarm-kleid-aus-material-mix/hbeu50373023_711.html?cgid=11300#start=1