Tattoos – Kunst oder versteckte Sprache? – Teil 1

 

Quelle (Zugriff: 26.03.2017): http://monk.com.ua/images/articles/kriminalnie-tatuirovki-sovetskogo-period_1.jpg

Schon als kleines Kind wurde mir eindringlich erklärt, dass tätowierte Menschen, egal mit welchem Tattoo, gefährlich sein können, weil sie zur kriminellen Welt gehören können. Ob in Gesprächen zwischen Erwachsenen oder in TV-Sendungen, fast immer wenn Täter gesucht wurden, wurden auch seine Tattoos erwähnt.

In den Zeiten der UdSSR wurde die Anwesenheit jeglicher Körperbilder von Jung und Alt mit Kriminalität assoziiert,

insbesondere da seinerzeit die russische Regierung beschlossen hatte, Straftäter mit Körpermarkierungen zu versehen. Durch Brandmale oder Tattoos sollten Insassen auf Lebenszeit markiert werden.

In der Sowjetunion war es deshalb einfach unangebracht und nicht geschmackvoll seinen eigenen Körper mit „künstlerischen“ Bildern zu schmücken. Tattoos wurden bei der Bevölkerung mit Gefahr und Kriminalität assoziiert, und nicht mit Kunst. Ein solches Klischee gab es auch deswegen, weil die meisten Tätowierten zu dieser Zeit wirklich eine Strafe abgebüßt hatten oder noch im Gefängnis saßen. Dabei unterschieden sich die Kriminaltattoos von der modernen Tattookultur durch Primitivität und Einfarbigkeit.

Eine bei Straftätern beliebte Farbe war beispielsweise Dunkelblau. Außerdem waren im Gefängnis gemachte Tattoos üblicherweise trüb, unscharf und asymmetrisch.

Als beste Farbe galt für solche Tattoos chinesische Tusche. Bezugnehmend auf die Art und Weise der Applikation eines Tattoos, wurden Farbpigmente mit Hilfe von einem Zündholz unter die Haut eingebracht. Dazu wurden an das Zündholz ein paar Nähnadeln gebunden. Falls es keine Nähnadeln gab, wurden an ihrer statt Buch- oder Heftklammer benutzt. Diese Klammern wurden aufgebogen und am Betonboden oder an der Betonwand geschliffen.

Weiterhin darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden, dass ungeachtet der wenig differenzierten Farbpalette und der Qualität des Auftragens, alle Gefängnistätowierungen, im Unterschied zu den modernen, modischen Tätowierungen nicht einfach nur Darstellungen sind, sondern vielmehr eine in der Zeichnung verborgene Biografie ihres Trägers abbilden. Jede der Tätowierungen, unabhängig von ihrem Umfang und der Lage auf dem Körper, verfügt über eine einzigartige und ausdrucksvolle Sprache. Die Gefängnistätowierung ist eine Art Visitenkarte des Gefangenen, ein persönlicher Ausweis oder „Pass“, der von der Zugehörigkeit zu anderen zeugt, oder die Stufe des Eigentümers in der verbrecherischen Hierarchie aufzeigt. Unter anderem können drei Arten der Gefängnistätowierungen und ihre Bedeutungen unterschieden werden:

1. Tätowierungen der „Elite“ der Unterwelt, welche sich von den übrigen durch Qualität und Feinheit der Zeichnungen unterscheiden.

2. Tätowierungen, die Amateure mit primitiven Hilfsmitteln aufbringen. Sie entsprechen nicht immer der Lage des Gefangenen in der kriminellen Hierarchie.

3. Tätowierungen, die den Verbrechern unter Zwang, Androhung oder als Strafe aufgetragen werden. Sie sind für die niedrigsten Schichten der Unterwelt vorbehalten und dienen als Zeichen der Erniedrigung und der Schande.

Quellen:

http://tatuirovanie.ru/turemnie_obsheprinyatie.html

http://www.bnti.ru/showart.asp?aid=760&lvl=05.

http://tattooha.com/znachenie/itemlist/category/5-tyuremnye

https://www.vice.com/ru/article/russian-criminal-tattoo-fuel-damon-murray-interview-876

http://ivantattoo.ru/tyuremnye-nakolki-tatuirovki-znacheniya-nakolok-fotografii-nakolok-nakolka-na-zone-partaknakolki-vorov-v-zakone.html

http://www.nakolochka.in/2009/02/proba-pera.html

https://vk.com/tatootvet

http://vse-o-tattoo.ru/stili/tjuremnye

http://tattooha.com/

http://tattooha.com/znachenie

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