Macht der Berührung

Da wir nun festgestellt haben, was man mit der richtigen Berührung alles anstellen kann, wäre es doch interessant festzustellen, wie das kommt. (s.h. Beitrag I+II  Fass mich an  _aber richtig)
Ein Kind lässt sich durch eine Umarmung beruhigen, bei einer Massage fühlt man sich gleich viel besser, ein Schulterklopfen wirkt aufmunternd.
Warum sind wir so empfänglich für Berührungen?

Schon im Mutterleib empfinden wir Berührungen als beruhigend. Es wurde nachgewiesen, dass Ungeborene sich gegen die Gebärmutterwand drücken, um sich zu besänftigen. Übrigens ist der Tastsinn der erste, der sich entwickelt. Auch bei Frühgeborenen wirken Berührungen Wunder: legt man das Frühchen der Mutter auf den Körper, steigen die Überlebenschancen.
Auch während der weiteren Entwicklung eines Kindes ist physische Zuneigung unabdinglich: zwar haben einige Kinder ein geringeres Kuschelbedürfnis als andere, nichtsdestotrotz ist bewiesen, dass Kinder, welche genügend Kuscheleinheiten erfahren haben, sich später besser entwickeln, Stress besser verarbeiten können und leichter Zuneigung und Vertrauen geben.

Der medizinische und psychologische Aspekt ist längst bewiesen: Berührungen beruhigen den Herzschlag, lassen den Blutdruck sinken und der Pegel an Stresshormonen fällt, wodurch das Immunsystem gestärkt wird. Durch zärtliche Berührungen schüttet das Gehirn Stoffe wie Oxytocin und Dopamin aus, welche Glücksgefühle auslösen. Wie wichtig der Tastsinn für uns ist, zeigt sich auch dadurch, dass wir ihn als einzigen Sinn nicht abstellen können. Ohren und Nase können wir zuhalten, den Mund zumachen, aber der Tastsinn bleibt.

All das verdeutlicht, welche Bedeutung und Macht Berührungen in unserem gemeinschaftlichen Leben einnehmen. Sie können also nicht nur als angenehm und beruhigend empfunden werden, sondern können ebenso Schmerzen lindern und sogar Leben retten. Fest steht: Berührungen lösen fast immer etwas aus. Also bleibt mir an dieser Stelle nur zu empfehlen: Kuschelt, das macht glücklich!