Prêt-à-porter is Ready to wear!

 

Der Begriff „Prêt-à-porter“ stammt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie „bereit zum Tragen“. Man versteht darunter Kleidermode von der Stange. Prêt-à-porter ist modische Kleidung, die zwar von Modeschöpfern entworfen, aber industriell und in großen Mengen hergestellt und vertrieben werden. Viele Modeschöpfer arbeiten heute von vornherein nur auf dem Gebiet des Prêt-à-porter, so etwa die Amerikaner Calvin Klein und Donna Karan oder die Engländerin Vivienne Westwood. Prêt-à-porter ist deswegen der gehobene Luxus-Bereich der Konfektion. Diese wiederum umfasst ein breites qualitatives und preisliches Spektrum, zu dem auch die Kaufhausmode von der Stange gehört. Die Kunst des Entwurfs spielt hier kaum mehr eine Rolle; dieser muss vielmehr tragbar, in jedem Falle an modischen Linien orientiert und sehr gut verkäuflich sein.

Als Begründer der Prêt-à-porter-Mode in den 1950er Jahren gilt Pierre Cardin. Nach dem Cardin schon für zahlreiche und einflussreiche Labels gearbeitete hatte, wie z.B für Dior, gründete er 1950  als erster Couturier ein eigenes Haute Couture-Unternehmen, das hochwertige Konfektionskleidung (Prêt-à-porter) für den Weltmarkt herstellt. So wurde modekünstlerisch und verarbeitungsmäßig hochwertige Kleidung auch für ein breiteres Publikum erschwinglich. Seine Damenmode aus dieser Zeit zeichnete sich trotz Eleganz vor allem durch Einfachheit und Alltagstauglichkeit aus. Ein Jahrzehnt später entwarf Cardin als erster großer Modemacher auch Linien für Männer.

Die Jahreszeiten Frühjahr/Sommer und Herbst/Winter sind die Saisons der Prêt-à-Porter und damit die Hauptsaisons der Mode. Zweimal im Jahr finden hierzu die Fashion Shows zur Fashion Week  in New York, Mailand, London und Paris statt. Dazu gesellen sich auch Berlin und  Amsterdam, genauso wie viele weitere.

Prêt-à-Porter ist also die konfektionierte Mode. Während die Haute Couture noch maßangefertigt wird, sind die Prêt-à-Porter-Kollektionen bereits im voraus in verschiedenen Konfektionsgrößen erhältlich. In den 60er Jahren präsentierte und verkaufte Yves Saint Laurent als erster Couturier Konfektionsmode. Die Modewelt war erschüttert, denn noch nie zuvor hatte ein Designer Jeans oder ein Lederblousons oder ähnliches bei einer Schau zu päsentiert. Mode wurde bis dato als Haute Couture verstanden. Viele prophezeiten die Massenkonfektion als Ende der „echten Mode“ und den Untergang der Kleiderkunst, zum Glück trat dies jedoch nie ein. Heute existieren sowohl die Prestigemode wie auch die Konsummode nebeneinander her. Die Konfektion bereitete jedoch den Weg einer Modeindustrie, die für jedermann zugänglich ist.  Viele  Modeschöpfer kreieren deswegen   Prêt-à-porter-Produktlinien, die industriell, aber massengefertigt werden. Bei anderen Designern sind die Produkte immer noch exklusiv und werden nur in limitierter Stückzahl und nur zu einer bestimmten Periode lang produziert. Im Unterschied zur Haute Couture handelt es sich  jedoch nie um Unikate oder um Stücke, die nur zur Erzeugung von Aufmerksamkeit entworfen werden. Oft werden die Kollektionen in gehobenen Modehäusern in deren Ateliers gefertigt. Viele von ihnen werden ausgestellt und präsentiert. Es gibt jedoch nur noch wenige Betriebe, die noch in Deutschland produzieren. Diese meisten verkaufen ihre Kollektionen im Ausland.

Da es bei der Prêt-à-Porter Mode grundsätzlich um die Tragbarkeit und die Konfektion von Kleidung geht, arbeitet man nicht mit allzu exklusiven und teuren Stoffen wie in der Haute Couture. Denim, Leder, Jersey, Baumwollstoffe, aber auch Faserverbundstoffe wie Wolle und Filz sind typisch für ready-to-wear, da sie robuste Materialien mit hoher Toleranz in Sachen Temperatur, Pflegeleichtigkeit und Haltbarkeit sind. Zudem sind sie auch bequem und es lässt sich in ihnen ohne Probleme einen Tag überstehen, ohne sich durch seine Kleidung eingeschränkt zu fühlen.  Außerdem wird der Aufwand, durch das Industrielle Herstellen der Kleidung vermindert und somit natürlich auch der Preis, den der Endkonsument zahlen muss. Das bedeutet an einem Kleid muss eine Person z.B. nicht dreißig Tage arbeiten und eine Stickerei mit der Hand aufsticken, das wird nun schnell und maschinell in Fabriken erledigt, weswegen auch eine hohe Auflage der Kleidung möglich ist. Auch Prêt-à-Porter Mode, welche mit teureren Stoffen wie Seide, Chiffon, Kaschmir, Pelz und Spitze arbeitet, ist im Verhältnis zur Haute Couture Mode, durch Abminderung der Exklusivität und des Arbeitsaufwandes um einiges erschwinglicher, was den Preis angeht. So liegt die Haupteinnahmequelle vieler Designer auf ihren Prêt-à-Porter Kollektionen, da auch die gutbetuchte Mittelschicht, als einzelne Person, lieber zum Leder-Kleid mit praktischer Länge als zum bodenlangen, mit Schleppe versehenem Seidenkleid greift, auch wenn deren Preise nicht allzu weit auseinander liegen sollten. Das liegt daran, dass viele auch etwas mehr zu zahlen bereit sind für ein Kleidungsstück, welches sie oft tragen werden und eine hohe Qualität besitzt, jedoch werden nur wenige ein teures Kleid kaufen, für das es einen speziellen Anlass verlangt um es zu tragen, besonders dann nicht, wenn dessen Auftreten nicht einmal gewiss ist.

Mittlerweile sind die Shows während der Modewochen ohne Zweifel der größte Marketing-Coup der Designer. Das Ziel ist, sich ein Image zu bilden und im besten Falle einen Trend zu setzen. So kommt es, dass auch hier der ein oder andere Look mittlerweile präsentiert wird, der gemeinhin als „untragbar“ gilt.

Zu den wichtigsten Ausstellungen für Prêt-à-porter zählt die Prêt-à-porter Messe in Paris und auch die Bread & Butter in Berlin gilt als solche.

In der Prêt-à-porter werden Jahr für Jahr im Januar und September dem fashion interessierten Publikum die aktuellsten Modetrends präsentiert. Zudem werden dort vielversprechende Jungdesigner vorgestellt und somit  neue  Modemärkte aufgeschlüsselt, wobei ein anspruchsvolles Ambiente geboten wird.

Literaturverzeichnis:

Abbildungen: privat.