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Mode ist Kunst. Prada macht’s vor.

Prada hatte schon immer ein Faible für eine künstlerische Inszenierung ihrer Mode. Wenn man die Epicenter Stores in New York, Tokio, Los Angeles und Shanghai betritt, erwarten einen Ausstellungsflächen, die, ganz im Stil eines Museums, die aktuelle sowie auch ältere Kollektionen zeigen.

2004 gab es dann sogar eine Wanderausstellung in einem sogenannten mobilen Museum namens „Prada Transformer“, das von Rem Koolhass entworfen wurde. In dieser Ausstellung wurden über 200 Röcke von Prada präsentiert. Konzipiert wurde diese  Ausstellung von Kayuko Ota von AMO/OMA. Also auch hier ist sichtbar, wie Mode und Architektur gemeinsam mit Kunst zusammen arbeiten, um Mode als Kunstform zu präsentieren. Danach wurde die Ausstellung an die verschiedenen Epicenter Stores weitergereicht. Die ausgestellten Kleidungsstücke waren zwar nicht mehr verkäuflich, aber es ging ihnen auch nicht darum, den Absatz zu fördern, sondern die künstlerische Tradition des Hauses zu veranschaulichen und Mode aus einem anderen Blickwinkel zu zeigen.

Zu diesem Zweck konstruierte AMO besondere Installationen, die es ermöglichten, einige Röcke an von der Decke hängenden Stäben rumwirbeln zu lassen um die dynamische Bewegung  sichtbar zu machen, die sonst der Körper erzeugt. Andere Röcke wurden aufgetrennt und ausgebreitet dargestellt. 2012 wurde das Konzept dieser Ausstellung leicht modifiziert, um sie in die Ausstellung „Schiaparelli and Prada: Impossible Conversations“ im Metropolitan Museum of Art zu integrieren.

Das bereits erwähnte mobile Museum von Rem Koolhaas war eine weitere Kooperation mit Prada. Die Grundkonstruktion des „Prada Transformers“ zeigt einen großen Tetraeder, der von einer elastischen Membran überzogen ist. Je nach Größe der Ausstellung kann der Pavillon verändert werden, sowie auch in seiner Darstellung, denn man kann ihn beliebig kippen und drehen. 2009 stand er in der Nähe des Palasts Gyeonghuigung im Zentrum von Seoul, und im Laufe von drei Monaten wurde seine Form immer wieder verändert um eine Reihe von Ausstellungen zu beherbergen, die zum ersten Mal Architektur, Kino und Kunst in einem Raum vereinen sollten.

 

Bilder dazu finden sich unter:

http://oma.eu/projects/prada-transformer

 

 

Ein weiteres tolles Beispiel von Prada für eine erfolgreiche Zusammenarbeit von Kunst und Mode ist die Installation Prada Marfa, die 2005 nahe der Künstlergemeinde Marfa in Texas vom skandinavischen Künstlerduo  Elmgreen und Dragset geschaffen wurde. Der Präsentationsort neben einer Schnellstraße außerhalb eines abgelegenen Ortes ist wichtiger Bestandteil des künstlerischen Konzepts. Wer diese Installation sehen will, muss eine lange Reise auf sich nehmen. Prada Marfa ist nach dem Vorbild einer echten Prada Boutique gestaltet, sodass sogar dasselbe  Farbschema verwende wurde. Es ist mit dem Firmenschild und echter Ware des Labels ausgestattet. Prada Marfa verfügt über alle Attribute eines Geschäfts, zu dem Kunden jedoch keinen Zutritt haben. Die Ware wird auch nicht durch neue Kollektionen und Trends ersetzt, sondern die in der Installation befindliche Ware wird für immer dort bleiben, als unerfüllte Sehnsüchte, die das Versprechen, das sie bei ihrer Anlieferung machten, nicht einlösen werden. Der potentielle Käufer oder Kunstfreund ist dazu verurteilt, sie auch noch lange nach Ablauf ihres modischen Verfallsdatums  durch die Schaufenster hindurch zu bewundern. Prada Marfa ist ein Museum, das im Laufe der Zeit verfallen wird. Als Skulptur dient es als zeitgenössisches „Memento Mori“ eine Erinnerung an die Sterblichkeit und die Sinnlosigkeit des Daseins.

Foto: Aus dem Buch Smith/Kubler: „Mode ist Kunst – Eine Kreative Liaison“, München 2013.

 

 

 

 

 

 

 

Mode ist Kunst. Balenciaga, l’œuvre au noir

 

Zwischen Mode und Kunst besteht heute eine offensichtlichere Verbindung, als es jemals in der Vergangenheit der Fall war. Zweifellos sind viele große Designer als Künstler zu bezeichnen. Anstatt Ton, Farbe und Leinwand wird stattdessen das Medium Stoff genutzt. Beispielsweise kann man das Malen eines Selbstportraits mit dem Akt des Einkleidens vergleichen, indem eine Rolle angenommen wird und der Aspekt des eigenen Charakters in den Vorschein treten und ausgelotet werden soll. 

 

 

 

 

 

Die Ausstellung “Balenciaga, l’œuvre au noir“ zeigte im Musée Bourdelle in Paris vom 8. März bis zum 16. Juli 2017 hauptsächlich schwarze Entwürfe des Modeschöpfers Cristobal Balenciaga. Die Farbe Schwarz hat dabei eine größere Bedeutung und geht auf seine spanischen Wurzeln zurück, und die Tradition der Spanischen Folklore, welche Balenciaga während seiner gesamten Zeit als Couturer seines Modehauses inspirierte. Für ihn war Schwarz schon immer eine lebendige Farbe, die mit Lichterspiel entweder matt, glänzend, transparent oder dramatisch und prunkvoll wirken konnte.

Während der erste Ausstellungsraum hell gehalten war, und die Kleidungsstücke Balenciaga´s, sowie einige seiner Zeichnungen und Schnittmuster im Tageslicht zwischen unterschiedlichen Kunstwerken und Sulpturen betrachtet werden konnten, war der zweite Raum finster gestaltet mit grauen Wänden, dunklem Boden und gedämmtem Licht, welches die Kleider im einzelnen beleuchtete und damit die Konturen und Faltungen der Schöpfungen noch weiter hervorhob. In schwarzen Nischen würde man erwarten, dass die Kleider durch den fehlenden Kontrast nicht genug im Vordergrund stehen oder sogar verschwindet, aber der gleichfarbige Hintergrund lässt die Details der Roben noch besser erkennen. Zwischen den bronzenen Skulpturen von Antoine Bourdelle und den tiefschwarzen Kleidern Balenciaga´s entstand eine dramatische Magie. Die zarten Kleidungsstücke und die rauen Skulpturen ergänzten sich in der dunklen Atmosphäre, die der Raum bot, in einer perfekten Weise, sodass Balenciaga´s Schöpfungen in den Rang eines Kunstwerks erhoben wurden, ohne den dortigen Werken nachzustehen.

Diese Präsentation von Mode und Kunst zeigt ein Zusammenspiel, welches in der heutigen Zeit oft angewandt wird. Die Verschmelzung der beiden Sphären ist also ein wichtiger Bestandteil und das bedeutet, dass in der Modewelt die Kunst nicht nur als Inspirationsquelle genutzt wird, sondern auch einen Schauplatz bietet, um Mode (sobald sie es verdient), als etwas langlebiges und schätzenswertes auszustellen.

Fotos: Nina Wetzl, Katrin Meyer im Musée Bourdelle

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hautschutz mit Tradition

Körperbemalung gibt es schon seit den Anfängen der Menschheitsgeschichte. Die Kriegsbemalung vieler Urvölker wird sogar als die „Urform des Bodypaintings“ bezeichnet und hatte mehr als nur dekorative Zwecke. Die Tradition der Kriegsbemalung ist sehr alt und existierte in fast allen Kulturen der Erde. Menschen in der Steinzeit bemalten sich z.B. mit Ocker oder Holzkohle und farbigen Erden. Außerdem hatte die Kriegsbemalung den Effekt einer Maske. Der Angreifer war schwerer zu erkennen oder zeigte durch eine bestimmte Bemalung die Zugehörigkeit einer Gruppe an. Grundsätzlich war das feierlich bemalte Gesicht eine Form des Selbstausdrucks. Sie wurde nie dafür verwendet, jemandes Identität zu verkleiden, sondern eher diese hervorzuheben. Weiterlesen

Maske mit Wirkung

Heutzutage werden wir mit einer enormen Produktvielfalt von Gesichtsmasken zur Reinigung der Haut überschwemmt. Obwohl wir doch so viel Auswahl haben, ist es trotzdem schwer, das richtige Produkt zu finden, mit dem man auch richtig zufrieden sein kann. Jede Maske hat eine andere Wirkung und Konsistenz. Die generelle Aufgabe ist zu reinigen, Hautkrankheiten zu mildern oder einfach nur als Erfrischung zu dienen. Viele Masken werden in feuchter Form aufgetragen und bleiben es bis zur Abnahme, andere Gesichtsmasken verändern Ihre Konsistenz auf der Haut und an der Luft. Wenn sie trocknen werden einige bröselig, wie getrockneter Lehm, andere erhalten eine gummiartige Konsistenz. Bei beiden Varianten fühlt es sich während des Prozesses der Trocknung an als würde die Haut spannen und straffer werden. Weiterlesen