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Bekleidet und doch nackt – Der erzwungene Verzicht auf Unterwäsche im Krankenhaus

Als „Nicht-Ort“ hat der französische Anthropologe Marc Augé das Krankenhaus in seinem Werk „Orte und Nicht-Orte. Vorüberlegungen zu einer Ethnologie der Einsamkeit“ aus dem Jahr 1994 bezeichnet. Krankenhäuser sind für ihn Orte, an denen sich Menschen nur für begrenzte Zeit und nur zu bestimmten Zwecken aufhalten – und an denen deshalb auch ganz bestimmte Strukturen herrschen.

So auch beim Thema Bekleidung. Während es für viele Menschen wohl nahezu unvorstellbar ist, mehrere Tage komplett auf Unterwäsche zu verzichten und nur ein dünnes Hemd zu tragen, das zu allem Überfluss nur durch eine kleine Schleife im Nacken befestigt wird, wird genau dies für Patienten im Krankenhaus zu einer erzwungenen Selbstverständlichkeit.

Doch wie gehen die Menschen mit dieser neuen oktroyierten Form des Bekleidet-Seins um? Weiterlesen

Oben ohne – Warum Frauen gerne auf den BH verzichten und es doch nicht zugeben

Er zwickt, drückt und verrutscht, passt nicht zum rückenfreien Kleid oder ist sitzt schlecht. Ein BH kann wirklich ein unbequemes, unliebsames Kleidungsstück sein. Da liegt es nahe, dass frau ab und an ganz gerne auf ihn verzichtet. So auch die jungen Frauen Anfang 20, mit denen ich sprach. Alle gaben an, in bestimmten Situationen auf den BH zu verzichten: zuhause, bei kleineren Erledigungen, wenn sie krank sind oder aber auch nachts beim Feiern.

Das Nicht-Tragen ist also ganz selbstverständlich? Bei Weitem nicht! Denn auch wenn diese Frage immer bejaht wurde, wird doch sofort ein interessanter Konflikt deutlich: Es soll bloß niemand merken, dass ein Kleidungsstück fehlt! Weiterlesen